In den vergangenen Jahren habe ich immer versucht zu belegen, dass Roulette nie ein reines Glücksspiel, reine Mechanik mit einer neutralen unbeeinflussten Wahrscheinlichkeitsverteilung, objektive Statistik ist und war.  Es gab immer dieses Initial, der Mensch, der Croupier der die Kugel ins  Rollen bringt mit dem das Spiel für die Bank beginnt und wie überall ist der Faktor Mensch ein Schwachpunkt. Sein Verhalten ist, kann niemals rein zufällig sein, denn immer wird sein Gehirn und damit auch seine Handlungen von seinem Bewusstsein oder auch Unterbewusstsein geleitet, machen ihn dadurch berechenbar, verletzbar und letztendlich besiegbar. Roulette ist für mich ein Kampf zwischen Spieler und Croupier, ein cleveres Kalkül: Mensch gegen Mensch: Strategie gegen sein Denken, seine Motivation, die vorhersehbar ist, die erkennbar ist. Der Croupier will sich in seinen Fähigkeiten beweisen, er will den Spieler besiegen, er will für die Bank siegen, nun bezwinge ich ihn.

Jetzt muss ich feststellen, dass ich mit diesem Anleiten gerade die Suchtgefahr stärke. Denn wie die neusten psychologischen Gutachten belegen, liegt das hohe Suchtpotential (insbesondere auch beim Pokern) in der Mischung aus Glücksspiel und Kompetenz. Durch die Fernsehübertragungen ist Pokern salonfähig geworden. Es wird versucht, Pokern als Sport zu etablieren obwohl es eindeutig ein Glücksspiel bleibt. Online- und TV-Angebote vervielfachten die Zahl der Versuchungen und so ist es eine neue Erscheinung in unserer Gesellschaft geworden. Laut aktuellen Statistiken ist der abhängige Pokerspieler in der Regel männlich, jung, mitunter sehr klug und oft aus großen Städten wie z.B. Hamburg oder Berlin. Beim Spielen gewinnt er das Gefühl, durch Erfahrung und psychologische Fähigkeiten den Gegner – anders als den Geldautomaten – austricksen zu können. Das macht den Reiz, aber auch die besondere Gefahr aus. Verstärkt wird dieses noch durch eine sehr schnelle Ereignisfrequenz und den raschen Wechsel von Verlust und Gewinn. Etwas was erwiesenermaßen die Bindung zum Spiel verstärkt.

Deshalb möchte ich noch einmal auf die große Suchtgefahr hinweisen, dazu animieren euch permanent zu hinterfragen und im Extremfall auch auffordern eine Suchtklinik aufzusuchen. Pokern, Roulette und Sportwetten gewinnen immer mehr Fans. Laut aktuellen Schätzungen gibt es 150.000 bis 180.000 Glücksspiel-Süchtige in Deutschland. Die Heilung Spielsüchtiger ist viel schwieriger als beispielsweise bei Alkoholikern, auch liegt die Rückfallquote höher. In dieser Hinsicht muss man das Problem wirklich sehr ernst nehmen. Bei vielen Spielern fehlt jegliche soziale Kontrolle. Das Leben dreht sich mehr und mehr ums Spielen sowie die Geldbeschaffung. Besonders extrem sind die Folgen der Spielsucht. Soziale Probleme in der Familie, – der Süchtige versagt in seiner familiären Rolle – Partnerschaft Freundeskreis und andere soziale Bindungen brechen oft auseinander, mitunter sogar der Verlust des Arbeitsplatzes wegen Bummelei oder Unterschlagung. Die Risiken des Spiels betreffen deshalb nicht nur den Süchtigen, sondern auch sein erweitertes Umfeld.

Für Extremfälle ist z. B. die Klinik „Schweriner See“ in Lübstorf in Mecklenburg-Vorpommern zu empfehlen. Hier sitzen die Spieler im Kreis, ohne Karten oder Münzen, nur mit Stift und Papier in den Händen. Die Betroffenen versuchen, ihre Gedanken am Spieltisch zu ergründen, aufzuschreiben und darüber zu reden. Die Behandlung setzt darauf, den besonderen „Kick“ des Spiels zu erkennen und unter Kontrolle zu bringen. Gleichzeitig unterstützt die Klinik bei der Schuldenregulierung.

Hochburg der Spielsucht in Europa ist übrigens Tschechien. Im vergangenen Jahr verzockten die Tschechen die Rekordsumme von fast 4 Milliarden Euro. Im Schnitt trug damit jeder erwachsene Einwohner des Landes ein halbes Monatseinkommen ins Casino oder Wettbüro.

Spielen kann man in Tschechien an jeder Ecke. Neben den 115 Casinos und den zahlreichen Wettbüros locken vor allem die unzähligen „Hernas“, die mittlerweile zu tschechischen Städten gehören wie der Marktplatz und der Kirchturm: Meist schäbige, verrauchte Bars, in denen so genannte „Gewinnautomaten“ im Dauerbetrieb blinken und piepen, Bierausschank inklusive – das Spielcasino für den kleinen Mann. Und dieser füttert die insgesamt 56 218 Automaten, das sind – pro Kopf gerechnet – rund 2,5 mal mehr als in Deutschland, mit immer höheren Geldbeträgen. Diese Spielmanie bringt einen ganzen Rattenschwanz negativer Erscheinungen mit sich: Kriminalität, Geldwäsche, Spielsucht, kaputte Familien, soziale Probleme. Schätzungen sprechen von rund 100 000 Spielsüchtigen und einigen Hundert Selbstmorden jährlich, die im Zusammenhang mit Glücksspiel stehen.

Passt deshalb bitte immer auf niemals in die Spielsucht abzugleiten! Casino Blog