Ihr habt euch bisher vor allem für Texas Hold´em begeistert und stellt bei euren ersten Casinobesuchen fest, dass diese Variante in klassischen Casinos überhaupt nicht angeboten wird. Ja, das ist keine Ausnahme, sondern – wenn nicht gerade ein Turnier ausgetragen wird – sogar höchst wahrscheinlich. Deshalb stelle ich euch einmal die Pokervarianten, die am Verbreitesten sind, kurz vor. Alle bekannten Pokervarianten lassen sich den drei Kategorien Draw, Stud und Hold´em zuordnen. Der Unterschied zwischen diesen drei Grundkategorien liegt hauptsächlich in der Art und Weise, in der die Spieler ihre Karten erhalten.

Draw Poker war sehr lange die bekannteste und bevorzugte Variante des Pokerspiels. Ich beurteile es auch jetzt immer noch als die Urform, die unverfälschte Form zu Pokern. Nicht nur, weil in jedem Western, in jedem Saloon, Pokern so gespielt wird, sondern bei Draw Poker besitzt der Bluff die höchste Wertigkeit. So habe ich Pokern gelernt und für mich wird häufiges Bluffen der Basisbestandteil eines interessanten Pokerspiels bleiben.

Als Draw Poker werden alle Varianten bezeichnet, bei denen jeder Spieler ausschließlich eigene, das heißt nur für ihn zu sehende und verwendbare Karten erhält. Fast immer handelt es sich dabei um fünf Karten. Desweiteren dürfen die Spieler eine beliebige Anzahl ihrer Karten durch neue ersetzen.

Five Card Draw

Einst die bekannteste Form des Pokerns, werdet ihr – mit Ausnahme von einigen Privatrunden  – zurzeit nur noch selten mit Five Card Draw konfrontiert. Ich habe bis heute jedenfalls noch kein Casino erlebt, in dem ich diese Variante spielen konnte.

Bei Five Card Draw erhält jeder Spieler fünf Karten, die er gegen andere eintauschen kann. Dann wird gesetzt, wobei zum Teil die Anzahl der Setzrunden festgelegt ist. Nach dem Setzen werden die Blätter der nicht ausgestiegenen Spieler verglichen. Die höchste Kartenkombination gewinnt am Ende den gesamten Pot. Five Card Draw kann sowohl Limit als auch No Limit gespielt werden.

Triple Draw

Eine dem Five Card Draw sehr ähnliche Variante! Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler, wie im klassischem Five Card Draw, fünf verdeckte Karten. Es folgt die erste Wettrunde. Im Gegensatz zum normalen Draw Poker erfolgt jetzt nicht nur eine Tauschrunde (draw) und anschließend die Möglichkeit zu setzen, sondern drei Mal werden die Karten getauscht und im Anschluss jeweils gesetzt. Triple Draw wird häufig als Lowball gespielt. Das heißt, nicht die stärkste, sondern die schwächste Hand gewinnt. Hierbei bestehen zwei gebräuchliche Alternativen der Auswertung.

  • A-5 Triple Draw: Flushes und Straights zählen nicht. Asse sind die niedrigsten Karten. Die schwächste Hand wäre hier also A2345.
  • 2-7 Triple Draw: Flushes und Straights zählen wie üblich. Asse sind die höchsten Karten. Die schwächste Hand wäre in diesem Fall 23457 in mindestens zwei Farben.

Im Gegensatz zu Five Card Draw wird  Triple Draw nicht nur in einigen Poker Onlineräumen angeboten, sondern es wird auch auf der WSOP gespielt. Ich kann euch jedoch nur darauf aufmerksam machen, dass gerade die Lowball Varianten einen solchen gravierenden Umdenkungsprozess verlangen, dass sich eigentlich nur erfahrene Pokerspieler damit versuchen sollten.

Diese zusätzlichen Schwierigkeiten beweisen auch der Umstand, dass wenn Kansas City Lowball (eine Variation des 2-7 Triple Draw – die bei der WSOP mit Rebuys gespielt wird) angesetzt ist, nur die absoluten Topspieler aufgrund der Komplexität gegeneinander antreten. Diese Profis spielen dann keine Limit sondern eine No Limit Variante, bei der sich extrem große Potts bilden. Casino Blog