Eure Stärken liegen gerade in der Psychologie und dem richtigen Einschätzen der „Tells“ und „Reads“. Deshalb beabsichtigt Ihr nicht vor allem Online-Pokern zu spielen sondern sucht auf Turnieren die direkte, persönliche Auseinandersetzung mit Euren Gegnern. Ob Ihr Limit oder No-Limit Turnier dabei spielt, ist ein entscheidender Faktor für Eure weitere Poker Strategie. Bevor ich auf diese Unterschiede näher eingehe, erläutere ich zuerst die verschiedenen Varianten die bei Texas Hold´em gebräuchlich sind. Dazu gehört auch der Begriff des Stack.

  • Als Stack (deutsch „Stapel“) bezeichnet man beim Pokern die Summe der Werte der Chips eines Spielers. Viele Spieler versuchen, möglichst viele kleinwertige Chips zu sammeln, um ihren Stapel höher erscheinen zu lassen. So hinterlassen sie bei den gegnerischen Spielern einen zusätzlichen psychologischen Eindruck des „Winners“. Bedeutend ist aber immer nur die Summe der gesamten Chipwerte. Seid ihr euch nicht sicher, so dürft ihr während eines Turniers die Frage nach der Größe des Stacks jederzeit stellen. Hier gibt es dann auch kein Drumherumgerede sondern sie muss euch korrekt beantwortet werden. Besitzt ihr dann immer noch Zweifel, so könnt ihr auch verlangen, dass der Dealer die Chips nachzählt. Die Spieler, die am wenigsten Chips (Summe der Chipwerte) haben, werden als Shortstacks oder auch Smallstacks bezeichnet, in Gegensatz zu den Bigstacks (die Spieler mit vielen Chips) oder auch dem Chipleader, dem Spieler mit den meisten Chips. Hat ein Spieler keine Chips mehr, so ist er aus dem laufenden Turnier ausgeschieden. Bei einigen Turnieren ist es aber auch möglich, ein sogenanntes Rebuy zu tätigen, also Chips erneut zu kaufen. Bei Spielen ohne Turniercharakter (Cash Games) ist dies immer möglich.

Grundsätzlich werden bei Texas Hold´em in vier Limits unterschieden. No-Limit und drei Varianten von Limit Turnieren.

No-Limit Turniere: Bei diesen Turnieren besteht ein Minimum für ein Bet bzw. ein Raise und der Maximaleinsatz ist nur durch die Höhe der Stack der Spieler begrenzt. Sein persönliches Maximum kennt jeder selbst, da er weiß wie viele (oder zumindest wissen sollte) Chips er noch besitzt. Entscheidend ist eben aber auch, dass bei No-Limit Turnieren ein Minimum für jeden Bet existiert. In den meisten Casinos wird nach der Regel gespielt, dass der so genannte Minimum-Bet dem jeweils aktuellen Big Blind bzw. dem in der letzten Wettrunde gebrachten Einsatz entsprechen muss. Will ein Spieler aber erhöhen (Raisen) so hat er den Bet zumindest zu verdoppeln. Eine weitere Erhöhung (Reraise) muss dann wiederum der Differenz zwischen Bet und Raise entsprechen. Ich erkläre euch dieses noch einmal an konkreten Zahlen. Sind die Blinds also zum Beispiel bei 100 (Smallblind) und 200 (Bigblind), so muss ein Bet mindestens den Wert von 200 haben. Eine Erhöhung bei einem Bet von 200 findet dann demzufolge bei 400 statt. Wird aber der Bet von 200 auf 500 erhöht, so braucht ihr dann für ein eventueller Reraise nicht erneut den Betrag zu verdoppeln, sondern nur der Differenz von Bet und Raise zu entsprechen. In diesem Fall also um 300 auf 800. Setzt ein Spieler seinen gesamten Stack (Table stake), so ist dieses das bekannte All-In.

Drei Varianten mit Limit.

Pot Limit: Ihr dürft nur höchstens so viel setzen, wie sich zurzeit im Pot befindet.

Split Limit (auch Spread Limit): In den ersten beiden Wettrunden darf maximal bis zum Lower limit, ab der dritten Wettrunde bis maximal zum Higher limit gesetzt werden. Beträgt zum Beispiel das Small blind 20 € und das Big blind 40 €, so beträgt das Lower Limit 40 € und das Higher Limit zumeist 80 €. In jeder Wettrunde darf dazu der Einsatz höchstens drei Mal gesteigert werden. D. h. ein Spieler eröffnet die Runde mit einem Einsatz (Bet), dieser kann nun erhöht (Raise), weiter gesteigert (Reraise) und die Wettrunde mit einer letzten Steigerung (Cap) abgeschlossen werden. Sind nur noch zwei Spieler im Spiel, so darf solange erhöht werden, bis ein Spieler entweder gleichzieht (hält) oder aufgibt.

Fixed Limit: Verhält sich dem Split Limit sehr ähnlich,  allerdings sind hier die Einsatzhöhen fest vorgegeben. In den ersten beiden Wettrunden beträgt der Fixed Limit ein Big Blind, in den letzten beiden Runden zwei Big Blinds. Jede weitere Erhöhung (Reraise) beträgt dann ebenfalls ein Big Blind bzw. zwei Big Blinds. Zusätzlich werden beim Fixed Limit von der Turnierleitung noch die maximale Zahl der Erhöhungen festgelegt, z.B. auf fünf (2 Raise,  2 Reraise, Cap).